Center for Very Large Business Applications
(an der TU München durchgeführt)
Kontext
Das Center for Very Large Business Applications (CVLBA) ist eine gemeinsame Forschungsinitiative der Technischen Universität München und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die 2006 von SAP initiiert wurde. Die Entscheidung der SAP AG, die Forschung mit diesen beiden Universitätspartnern zu fördern, resultiert aus den Kooperationserfahrungen und dem Wissenstransfer, der durch die gemeinsame Durchführung des SAP University Alliances-Projekts stattgefunden hat. Die SAP wollte in das Potenzial investieren, das durch die Aufstockung der Forschungsressourcen des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik in Magdeburg und des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik in München realisiert werden kann. In den mehr als zwölf Jahren, in denen die UCCs in Betrieb sind, wurden umfangreiche Erfahrungen im Betrieb von Very Large Business Applications (VLBAs), insbesondere von Enterprise Resource Planning Systemen, gesammelt. Diese Erfahrungen und Infrastrukturen bieten ideale Voraussetzungen für die Erforschung von VLBAs und Dienstleistungsökosystemen der nächsten Generation.
Nutzen
Das Center for Very Large Business Applications bietet die einzigartige Möglichkeit, die Kompetenzen des universitären Kompetenzzentrums SAP UCC (University Competence Center) und die Innovations- und Forschungskapazitäten der Technischen Universität München zu kombinieren und damit einen wesentlichen Beitrag zum SAP-Ökosystem zu leisten.
Projektziel
Die Ziele der Zentren sind die integrierte Untersuchung von Very Large Business Applications (VLBA) und der ihnen zugrunde liegenden Technologien. Die Forschung ist auf den gesamten Lebenszyklus von VLBAs ausgerichtet und befasst sich mit deren Planung, Design, Betrieb und Management. Der interdisziplinäre Ansatz ist wesentlich, um sowohl die Effizienz als auch die Qualität der Entwicklung von Wirtschaftsinformationssystemen und der ihnen zugrunde liegenden Geschäftsprozesse zu verbessern. Der erwartete Nutzen der Forschungsergebnisse der Zentren umfasst Verbesserungen im Management des Einführungs- und lebenszyklusbezogenen Prozesses, eine erhöhte Nutzerzufriedenheit und die Bereitstellung verbesserter sowie erweiterter Funktionalität auf dem Markt im Hinblick auf Software und verwandte Produkte.
Umsetzung
Die aktuelle Forschung entlang des VLBA-Lebenszyklus umfasst:
1. VLBA-Planung:
Bei der Planung der Einführung einer neuen VLBA stellt sich die Frage, wie eine VLBA effektiv zur Unterstützung von Geschäftsprozessen eingesetzt werden kann. In einem Projekt werden die Herausforderungen bei der Ausgliederung von VLBAs analysiert, um daraus Gestaltungsempfehlungen für zukünftige IT-Plattformen von Unternehmen abzuleiten.
2. VLBA-Design:
Die Konzeption und Implementierung einer VLBA gehen über das klassische Software-Engineering hinaus. Fortgeschrittene Herausforderungen sind das Management des Entwicklungsprozesses und die Integration der VLBA-Komponenten untereinander und in die IT-Umgebung. Ein Projekt untersucht Möglichkeiten zur Integration von Geschäftssimulationen in VLBAs, um maßgeschneiderte Geschäftsabläufe zu ermöglichen.
3. VLBA-Betrieb:
Der effiziente und effektive Betrieb einer VLBA ist entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg einer Organisation. Die Forschung konzentriert sich auf die Minimierung des Ressourceneinsatzes, ohne die Qualität der Funktionalität einer VLBA zu beeinträchtigen.
4. VLBA-Management:
Organisationen stehen vor kontinuierlichen Veränderungen, z.B. in der eigenen Struktur oder aufgrund ihres Umfelds. Um die erfolgreiche Unterstützung der Geschäftsprozesse zu gewährleisten, müssen sich auch VLBAs dieser Herausforderung stellen. Ein Forschungsprojekt befasst sich mit Software-as-a-Service-ERP-Lösungen und gibt Empfehlungen für deren Umsetzung.