Verständnis der Industrie 5.0 zur Gestaltung nachhaltiger, nutzerzentrischer und widerstandsfähiger Innovationen
Im Jahr 2021 hat die Europäische Kommission offiziell zur Fünften Industriellen Revolution (Industrie 5.0) aufgerufen. Der Aufruf hatte den Titel "Industry 5.0: Towards a Sustainable, Human-centric, and Resilient European Industry" (Breque et al. 2021). Die Industrie 5.0 erkennt die Macht der Industrie an, gesellschaftliche Ziele zu erreichen, die über Arbeitsplätze und Unternehmenswachstum hinausgehen. Ihr Ziel ist es, ein nachhaltiger Wohlstandsbringer zu werden, indem die Produktion die Grenzen unseres Planeten respektiert und das Wohlergehen der Industriearbeiter in den Mittelpunkt des Produktionsprozesses stellt (Ivanov et al. 2022).
Industrie 5.0 erweitert das bestehende Paradigma von Industrie 4.0, indem Forschung und Innovation den Übergang zu einer nachhaltigen, auf den Menschen ausgerichteten und widerstandsfähigen europäischen Industrie vorantreiben. Offensichtlich resultiert Industrie 5.0 aus dem Konsens der Europäischen Kommission, dass es notwendig ist, soziale und ökologische Prioritäten besser in die technologische Innovation zu integrieren und den Schwerpunkt von einzelnen Technologien auf einen systematischen Ansatz zu verlagern.
Angesichts des technologischen Fortschritts spielen Informationssysteme eine entscheidende Rolle bei der Schaffung, dem Austausch und der Verteilung von Werten. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass diese Systeme so gestaltet werden, dass sie zukünftige gesellschaftliche Werte unterstützen. Wie genau diese Informationssysteme gestaltet werden müssen ist jedoch bisher nur wenig erforscht. Diese Abschlussarbeit zielt daher darauf ab, die Anforderungen für die Gestaltung nachhaltiger, menschzentrierter und wiederstandfähiger Anwendungen der Industrie 5.0 zu untersuchen.
Beispielhafte Fragestellungen
- Wie ist der aktuelle Forschungsstand der Industrie 5.0?
- Was sind die zentralen Gestaltungs-Prinzipien für Industrie 5.0 Anwendungen?
- Welche Rolle spielt die Informationssysteme für die Industrie 5.0?
- Welche Implikationen für die Gestaltung von Informationssystemen lassen sich aus den Prinzipien der Industrie 5.0 ableiten?
Für die Arbeit können bspw. folgende Forschungsmethoden genutzt werden:
- Literaturrecherche
- Case Study mit Anwenderunternehmen
- Fokusgruppen und/oder Delphi Studie
Anforderungen
Diese Themenstellung richtet sich an Studierende der Wirtschaftswissenschaften oder verwandten Fächern, wie beispielsweise Wirtschaftsingenieurwesen oder angewandter Informatik, die folgende Anforderungen mitbringen:
- Interesse an aktueller Forschung zur Nachhaltigkeit und digitalen Services.
- Hoher Grad an Selbstständigkeit und Eigenverantwortung
- Erfahrungen mit wissenschaftlichen Forschungsmethoden und analytische Fähigkeiten
Bewerbung
Wenn Sie sich für diese Themenstellung interessieren, schicken Sie bitte Ihre Bewerbungsunterlagen an abschlussarbeit.dt.wiwitu-dortmundde
Literatur
- Alter, S. (2020). "How Facets of Work Illuminate Sociotechnical Challenges of Industry 5.0". In Proceedings of the 28th European Conference on Information Systems (ECIS), An Online AIS Conference
- Breque, M.; De Nul, L.; Petridis, A. (2021). “Industry 5.0: towards a sustainable, human-centric and resilient European industry”. Luxembourg, LU: European Commission, Directorate General for Research and Innovation
- Ivanov, D., Dolgui, A. (2022). “Industry 5.0: A survey on enabling technologies and potential applications” Journal of Industrial Information Integration
- Xu, X.; Lu, Y.; Vogel-Heuser, B.; Wang, L. (2021) “Industry 4.0 and Industry 5.0—Inception, conception and perception” Journal of Manufacturing Systems, pp. 530-535.
- Bednar, P. M.; Welch, C. (2020). „Socio-Technical Perspectives on Smart Working: Creating Meaningful and Sustainable Systems”. Information Systems Frontiers, pp. 281-298